Deggendorf gestern und heute
Deggendorf strebt nach Höherem – ganze 800 Höhenmeter überwindet die Stadt von den Ufern der Donau bis zu den Höhenzügen des Bayerischen Waldes. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum den Deggendorfern die Mobilität quasi in Fleisch und Blut übergegangen ist und immer mehr ein Haus in Deggendorf kaufen. In früherer Zeit musste man hier schließlich gut zu Fuß sein. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Stadt an einem ehemals wichtigen Handelsweg Europas liegt. In großen Trecks zogen früher die Kaufleute von der Donau nach Osten in Richtung Böhmer Wald und zurück. In Deggendorf machten alle Station und die Stadt lebte gut vom Handel.
Auch heute ist die große Welt ganz nah, unmittelbar vor den Toren der Stadt liegt das einzige Autobahnkreuz Ostbayerns. Hier treffen sich die Schnellstraßen nach Frankfurt/Main, Wien und München. Gleich nebenan, im zehn Kilometer entfernten Plattling, verlaufen die internationalen Eisenbahnstrecken Amsterdam-Wien und München-Prag. Ein entscheidender Standortvorteil für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Keine Stunde braucht man von hier aus mit dem Auto bis zum
Münchner Flughafen.
Gleichzeitig ist man vom Deggendorfer Zentrum in weniger als einer halben Stunde mitten in einer herrlichen Urlaubsregion, dem Bayerischen Wald. Bereits rund um Deggendorf beginnt ein Eldorado für Freizeitsportler mit unzähligen Wanderwegen, dem bekannten Donauradweg, Langlaufloipen und Mountainbike-Strecken. Auch die Seen, Freibäder und das Ganzjahres-Erlebnisbad „Elypso“ ermöglichen Einheimischen und Urlaubsgästen ungebremsten Freizeitspaß.
2014 - Jahr der Landesgartenschau in Deggendorf
Die Landesgartenschau soll die innerstädtischen Erholungsmöglichkeiten und das Stadtklima positiv verändern. Ebenso werden Lebensbedingungen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt geschaffen.
Durch verschiedene Veranstaltungen und Lehrschauen sowie durch beispielhafte Gestaltung und Pflege von Grünflächen soll die Bevölkerung über Naturschutz und Landschaftspflege informiert werden.
Der neue Stadthallenpark ist zum Verbindungsglied zwischen der Deggendorfer Innenstadt und der Donau geworden. Rasenflächen wurden landschaftsgärtnerisch komplett neu gestaltet. Die klaren und modernen Raumkanten der Stadthalle, der Fachhochschule und des angrenzenden Hotels werden wiedergespiegelt in geraden und unverschnörkelten Wegen.
Der Stadthallenteich wurde mit einer Uferbepflanzung und einem kleinen Holzsteg erheblich aufgewertet. Ebenso ein kleines Beet mit alten, ausgesuchten Rosensorten wird in Zukunft den Stadthallenpark bereichern.
Vom Riesenrad ermöglichte sich ein herrlicher Überblick über die vielfältig angelegten Flächen der Donaugartenschau mit ihrer Blütenpracht.
Das Herzstück bilden die Deichgärten auf einem extra errichteten Parkdeck mit Blick auf die Donau. Um auch den Kleinen unserer Gesellschaft etwas zu bieten wurden zwei riesige Spielplätze auf dem 17 ha großen Gelände mit eingebaut.
Ab den 1930er Jahren wurden aus den reinen Pflanzenschauen die Gartenschauen, die sich mittlerweile zu Großprojekten entwickelt haben. Die heutigen Gartenschauen sollen langfristig Spuren in den jeweiligen Städten bzw. Austragungsorten hinterlassen.
Eine großartige Inspiration bilden die einzigartige Vielfalt an gärtnerischen Blumenmeeren, architektonischen Parklandschaften und künstlerischen Gartenparadiese jedem Besucher.
Das Areal zwischen der Deggendorfer Altstadt und der Donau nachhaltig zu entwickeln, hat sich die Landesgartenschau 2014 zum Ziel gesetzt. Dazu wurden Ideen entwickelt, die Deggendorf für die Zukunft rüsten. Im Zentrum der Überlegungen steht, am nördlichen Donauufer einen dauerhaft hochwertigen Grün- und Erholungsbereich für die Bürger der Stadt und ihre Gäste zu schaffen. Daneben wurde eine neue Fußgängerbrücke über die Donau errichtet, die rechts des Flusses liegenden Gemeindeteile besser ans Zentrum Deggendorf anbinden.
Zudem: Die Landesgartenschau soll nicht nur Ufer verbinden, sondern auch Grenzen überwinden und steht synonym für eine großräumig zu vernetzende Maßnahme zwischen den Kulturen Bayerns, Böhmens und Osteuropas.
Landesgartenschau – ein Projekt für die Zukunft.
Verkehrsachse auf dem Wasser
Neben Duisburg hat Deggendorf den einzigen Binnenfreihafen Deutschlands. Schon 1989 wurde der Bau des Hafens beschlossen. Kurz darauf zeigte der Fall des Eisernen Vorhangs, dass die Deggendorfer den richtigen Riecher hatten. Heute ist die Donau wieder eine wichtige Verkehrsachse, über die sich Schiffe vom Schwarzen Meer bis nach Mitteleuropa hinaufschieben. Der Zollfreihafen entwickelt sich zu einem Pfund, mit dem man wuchern kann, denn Waren können dort bis zum Verkauf zollfrei gelagert werden. Ein Riesenvorteil beim Einkauf großer Warenmengen. Die Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH, früher vor allem auf dem Sektor Donauschiffbau tätig, ist heute mit einem Exportanteil von 60 Prozent ein richtiger Global Player.
Auf dem Campus
Wegen seiner hervorragenden Verkehrsanbindung und seinem großen Einzugsgebiet bekam Deggendorf Anfang der Neunzigerjahre den Zuschlag als Fachhochschulstandort. Das bedeutete: Viel Fahrtwind durch 1500 Studierende. Nachdem die Fachhochschule so richtig auf Tempo gekommen ist, baute die Stadt für ihre Studierenden den Innovations- und Technologiecampus ITC.
Hier sollen Absolventinnen und Absolventen bei der Existenzgründung in entsprechenden Branchen unterstützt werden. Gefördert wurde das Projekt mit 2,5 Millionen Euro von der High-Tech-Offensive Bayern, einem Entwicklungsprojekt zur Sicherung der Spitzenstellung Bayerns in Forschung und Technik.
Schulen und Bildung
Neben der Hochschule Deggendorf ist die Stadt an der Donau am Puls der Zeit, was Aus-, Fort- und Weiterbildung kommender Generationen betrifft. Die Stadt hat eine Vielzahl an Schulen und Akademien unterschiedlichster Ausrichtung:
- 2 Gymnasien (Comenius, Robert-Koch)
- 1 Staatl. Fachober- und Berufsoberschule (Aloys-Fischer)
- 1 Technische Hochschule Deggendorf
- 1 Realschule für Mädchen (Maria-Ward-Schulstiftung)
- 1 Staatliche Wirtschaftsschule
- 2 Hauptschulen (Mittelschule St. Martin, Mittelschule Theodor-Heuss)
- 6 Grundschulen (Theodor Eckert, St. Martin, An der Angermühle, Rettenbach, Seebach, Mietraching)
- 2 Förderschulen (St. Notker Förderschule, Pestalozzischule)
- 2 Berufsschulen (staatl. Berufsschule I, kaufmännische Berufsschule)
- 1 Fachakademie für Sozialpädagogik
- 1 staatl. Landwirtschaftsschule
- 1 Lehrinstitut für Meisterbildung
- 1 Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Ndb./Opf.
Außerdem verfügt Deggendorf über renommierte Berufsfachschulen für Krankengymnastik, Krankenpflege und Fremdsprachenberufe. Auch in der Erwachsenenbildung glänzt die Stadt mit verschiedenen Einrichtungen.